Welche Warnsignale im Alltag deuten auf einer Dyskalkulie?
Dyskalkulie, auch Rechenschwäche oder Rechenstörung genannt, ist eine Teilleistungsstörung, mit Schwierigkeiten des Verstehens und Anwendens mathematischer Grundkenntnisse.
Die Ausprägung dieser Schwierigkeiten ist bei jedem Kind individuell. Die Ursachen für eine Dyskalkulie sind nicht leicht zu bestimmen, da bei den betroffenen Kindern normale Intelligenz und Fähigkeiten in andere Bereiche vorliegen. Manche Kinder können sogar hochbegabt sein.
Bei diesen Kindern ist nur das Verständnis der mathematischen Operationen nicht oder nur wenig entwickelt.
Oft werden die Rechenwege nicht verstanden und von den Kindern lediglich auswendig gelernt.
Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind rund 5 % aller Schüler von einer Rechenschwäche betroffen.
Was ist Rechenschwäche?, erklärt von Prof. Ulm, Uni Bayreuth
Warnsignale im Alltag
Eltern können auf gewisse Warnsignale im Alltag Ihres Kindes achten.
Es fällt bei Kindern mit Dyskalkulie besonders auf, dass sie lange mit den Fingern rechnen, dass sie das Teile- Ganzes- Konzept nicht verstehen und die Basislogik nicht ausgeprägt ist. Den Kindern fehlt das Mengenverständnis und sie erreichen nicht das Verständnis aller Zahlenbeziehungen zum Beginn der dritte Klassenstufe. ie grundlegende Logik der Zahlen und der mathematischen Operationen muss zu Beginn der dritte Klasse verstanden worden sein, genauso wie das Zusammenhängen eines Rechenschrittes mit der dazugehörigen mathematischen Logik. Sind diese Voraussetzungen nicht erfüllt, und somit die grundlegenden Sachen der Mathematik nicht verstanden, entstehen immer größere Lücken und es kommt zu einer Rechenschwäche.
Selbsttest für Sie und Ihr Kind
Obwohl mit dem Kind fleißig geübt wird, sind keine Erfolge sichtbar.
Häufig Ab und zu Nie
Das Kind klammert sich an ein Lösungsschema, nach dem alle Aufgaben unabhängig vom Aufgabentyp gelöst werden.
Häufig Ab und zu Nie
Auch in höheren Zahlenbereichen nimmt mein Kind die Finger als Zählhilfe (heimlich oder offen).
Häufig Ab und zu Nie
Nachdem die Aufgabe 7 + 8 berechnet wurde, muss die Aufgabe 7 + 9 nochmal ganz von vorn durchgezählt werden.
Häufig Ab und zu Nie
Der Umgang mit der Uhr oder auch mit Geld ist schwierig oder unmöglich.
Häufig Ab und zu Nie
Es zeigt sich verdrehtes Sprechen oder Schreiben bei mehrstelligen Zahlen: „neununddreißig“ wird 93 geschrieben.
Häufig Ab und zu Nie
Grundrechenarten werden verwechselt: plus statt minus; mal statt geteilt.
Häufig Ab und zu Nie
Lautgetreue Schreibung mehrstelliger Zahlen: „zweihundertzwanzig“ = 20020.
Häufig Ab und zu Nie
Stellenwertigkeit von Zahlen wird nicht berücksichtigt: 50 + 4 = 90.
Häufig Ab und zu Nie
Größenvergleiche gelingen nicht: 13 wird als größer angesehen als 26.
Häufig Ab und zu Nie
Aufgaben wie 9 – 3 können gelöst werden; Platzhalteraufgaben wie 9 – ? = 6 werden als zu schwierig erlebt.
Häufig Ab und zu Nie
Sachaufgaben werden als zu schwierig erlebt und selten oder nie gelöst.
Häufig Ab und zu Nie
Auswertung: bei mehr als 50% der Antworten (Häufig /Ab und ZU) ist es sinnvoll eine Rechenschwäche Diagnostik durchzuführen.
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