Dyskalkulietherapie oder Mathenachhilfe?
Bei der klassischen Nachhilfe wird der Unterrichtsstoff der Schule wiederholt, nochmals erklärt und vertieft, da ein Kind nicht genügend Zeit hatte, um den Unterrichtsstoff adäquat einzuüben. Eine Förderung bei Dyskalkulie oder Rechenstörung, hat jedoch nichts mit dem Schulstoff zu tun, sondern mit individuellen Defiziten im Zahlen- und Mengenverständnis.
Fehlende Lernschritte nachholen
Die Ursache von Problemen beim Rechnen liegt in nicht vollzogenen Lernschritten in der Schule. Diese müssen systematisch nachgeholt werden, damit sich die Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen verbessern.
Richtige Förderung verfolgt genau dieses Ziel, indem sie dem Kind professionell hilft, Zahlbeziehungen zu verstehen, einzuüben und zu automatisieren.
Für Menschen mit Rechenschwierigkeiten ist Nachhilfe daher nicht die richtige Lösung. Wiederholen des aktuellen Schulstoffes, wie es bei der klassischen Nachhilfe stattfindet, reicht hier nicht aus, weil das notwendige Fundament von mathematischen Zusammenhängen noch nicht verstanden wurde.
Eine Schülerin der 6 Klasse (Gymnasium) zog selbst das Fazit im Gespräch mit Ihrer Mutter. Es war bei einem Elterngespräch, in Rahmen einer Diagnostik bei der ich als Hospitantin anwesend war.
Die Mutter fragte sich warum die Nachhilfe, die sie seit 18 Monaten schon bezahlen, nichts gebracht hat. Die Tochter beantwortete die Frage so:
„Weil sie mir immer die Lösung sagte.“
Meine Arbeitsweise beinhaltet nicht Vorrechnen von den Aufgaben, sondern Anregung zum selbständigen mathematischen Denken, vorerst verstehen und dann anwenden der Grundkonzepte der Mathematik.
Kurz, die Ziele meiner Therapiestunden sind:
– das Aufbauen von abstraktes Dankvermögen,
– das Erarbeiten von mathematischem Denken in alle Lebensbereiche statt auswendig Lernen von verwirrenden Strategien
– Lösen von mathematischen Aufgaben, als Ergebnis davon.